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GAC: Neue Graphen-Technologie macht Akku-Laden so schnell wie Tanken

E-Autos schnell laden – nicht länger wie übliches Tanken. Welcher Hersteller das auch immer schafft, könnte in der Branche zum Vorreiter werden. Der chinesische Hersteller GAC dürfte den Durchbruch in der Batterietechnologie mit seinem Graphen-Akku geschafft haben.

Im September soll der Aion V mit einer Superbatterie auf den Markt kommen, der mit einem 600 Ampere-Ladegerät in 8 Minuten auf 80 Prozent geladen werden kann. Der SUV ist 4,6 Meter lang und mit seiner 80 kWh-Batterie schafft er 600 Kilometer bei einer Akkuladung – was angesichts der Schnelllademöglichkeit zweitrangig scheint. Der Aion V mit einer größeren, 100 kWh-Batterie wird dann 750 Kilometer schaffen.

Das Wundermaterial Graphen besteht aus lediglich einer Lage von Kohlenstoffatomen. Entdeckt wurde die Technologie 2004 von einem Team rund um André Geim und Konstantin Novoselov an der University of Manchester entdeckt. Ein sogenanntes Graphen-Netz soll vier bis fünf Kilo aushalten, dabei aber nur das Gewicht von unter einem Gramm haben. Die hohe Leitfähigkeit und schnelle Lademöglichkeit macht diese Technologie gerade in Autoakkus ideal. Außerdem verspricht GAC-Motors eine deutlich höhere Haltbarkeit von Graphen-Batterien.

Handyhersteller Samsung bringt Graphen auf der Anode auf. Die Gitterstruktur der Graphen soll die Lithium-Ionen besser einlagern können und damit eine höhere Energiedichte aufweisen. Außerdem verhindert das Graphennetz die sogenannte Dendriten-Bildung, die beim schnellen Laden eines herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus zu einem Kurzschluss führen kann.

Einziges Limit der Graphentechnologie ist der Preis. Bisher kosteten ein paar Gramm Graphen einige hundert Dollar. GAC hat jedoch die geschafft, die Produktion deutlich billiger zu machen und zwar dank neuer Technik auf ein Zehntel des Preises.

GAC hat im letzten Jahr mit einigen Joint-Ventures über zwei Millionen Fahrzeuge verkauft.

Wolfgang Jannach

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