MOTORWELT

Der Bulli kann jetzt nachträglich auf E-Antrieb umgerüstet werden

VW hat ja bereits angekündigt, dass der VW.ID Buzz – der Nachfolger des legendären VW Bulli – ausschließlich als Stromer kommen soll. Aber nicht vor 2022.

Wer nicht so lange warten will, kann seinen alten Bulli auf Strom umrüsten lassen. Billig ist die Sache allerdings nicht: Über 64.000 Euro soll das Unterfangen kosten.

Der mit den Antriebskomponenten aktueller Volkswagen Elektroautos ausgestattete e-Bulli-Erstling basiert auf einem 1966 produzierten und aufwendig restaurierten T1 Samba-Bus. Als Bühne für die Weltpremiere sollte die Techno-Classica 2020 dienen. Da sie verschoben wurde, präsentiert VWN die Fakten zum e-Bulli nun virtuell in Wort und Bild.

Der 32 kW (44 PS) starke Vierzylinder-Boxermotor wich im e-Bulli einem lautlosen Volkswagen Elektromotor mit 61 kW (83 PS). Schon der Leistungsvergleich der beiden Antriebe macht faktisch klar, dass die aktuelle Studie eine völlig neue Antriebscharakteristik zeigt, da der E-Motor nahezu doppelt so stark wie der Boxer ist. Mehr noch: Mit einem maximalen Drehmoment von 212 Nm bietet der neue Antrieb mehr als die doppelte Kraft des ursprünglichen T1-Motors von 1966 (102 Nm).

FOTO: Volkswagen Nutzfahrzeuge

Als Höchstgeschwindigkeit erreicht der e-Bulli 130 km/h. Mit dem ursprünglichen Antrieb kam der T1 auf eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h.

Analog zum Boxermotor des 1966er T1 treibt die im Heck des 2020er e-Bulli integrierte Kombination aus Getriebe und Elektromotor die Hinterachse an. Für die Energieversorgung  ist eine 45 kWh Lithium-Ionen-Batterie zuständig.

Geladen wird die Batterie über ein CCS-Ladestecker. Über einen AC-Schnelllader wird die Batterie je nach Stromquelle mit 2,3 kW bis 22 kW Ladeleistung aufgeladen. Gleichstrom: Dank der CCS-Ladedose des e-Bulli kann die Hochvolt-Batterie darüber hinaus auch an DC-Schnellladesäulen mit bis zu 50 kW Ladeleistung in lediglich 40 Minuten auf 80 Prozent geladen werden. Die Reichweite mit einer Batterieladung liegt bei mehr als 200 Kilometern.

Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz in einer Konsole platziert wurde der neue Automatik-Wählhebel. Hier ebenfalls integriert: die Start-Stopp-Taste für die E-Maschine. Massivholz in Schiffsdielenoptik wird für den kompletten Fußboden verwendet; damit und durch die freundlich-hellen Lederfarben erhält dieser elektrifizierte Samba-Bus einen maritimen Charakter. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das große Panorama-Faltdach.

Behutsam modifiziert wurde auch das Cockpit. Dem Original nachempfunden ist der neue Tacho; ein hier integriertes, zweizeiliges Display schlägt die Brücke in die Neuzeit. Das digitale Display im sonst analogen Tacho informiert den Fahrer unter anderem über die Reichweite. Leuchtdioden zeigen zudem an, ob etwa die Parkbremse angezogen oder der Ladestecker angeschlossen ist. Kleines aber feines Detail in der Tachomitte: ein stilisiertes Bulli-Symbol.

Über ein in die Dachkonsole integriertes Tablet wird eine Vielzahl von weiteren Informationen angezeigt. Via Volkswagen „We Connect“ kann der Fahrer des e-Bulli zudem auch online per Smartphone-App oder über den PC und ein entsprechendes Web-Portal Infos wie etwa zur verbleibenden Ladezeit, zur aktuellen Reichweite, zu den gefahrenen Kilometern und Fahrzeiten oder dem Energieverbrauch inklusive Energierückgewinnung (Rekuperation) abrufen.

Die Musik holt stilecht ein Radio im Retro-Look an Bord, das allerdings mit modernster Technik wie DAB+, Bluetooth und USB. Gekoppelt ist das Radio an ein Soundsystem mit unsichtbaren Komponenten inklusive aktivem Subwoofer.

Wolfgang Jannach

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