MOTORWELT

Die Glasbatterie wird jetzt in Kanada gebaut und Mercedes ist mit dabei

Er gilt als Akkuexperte schlechthin: John B. Goodenough. In den 80er Jahren hat der Amerikaner den Lithium-Ionen-Akku entscheidend mitentwickelt. Weil die Patente an Sony gingen, hat Goodenough nie wirklich von seiner Erfindung profitiert.

Gemeinsam mit der Portugiesin Maria Helena Braga hat sich der heute 98-Jährige deshalb an der Universität von Texas dran gemacht, die Akkuwelt erneut zu revolutionieren. Er entwickelte 2016 den Glas Akku, der statt eines flüssigen Elektrolyts eine feste Glasmasse als Elektrolyt enthält. Damit kann de rAkku nicht nur größere Mengen an Energie speichern, sondern lässt sich auch schneller laden und kann nicht mehr brennen. Lithium wird dennoch für den neuen Akku benötigt.

FOTO: University of Texas

Die Universität in Austin hat die Erfindungen patentieren lassen und diese Patente jetzt an das kanadische Unternehmen Hydro Quebec übertragen. Die Kanadier wollen den Feststoff-Akku in Masse produzieren und damit vor allem der E-Autoindustrie einen weiteren Schub geben.

Hydro Quebec wird zwar die Marktreife vorantreiben, dann aber für den Bau der Akkus Lizenzen vergeben. So soll, laut der Internetplattform www.futurzone.at, das Unternehmen Blue Solutions bereits Interesse haben. Blue Solutions baut Busse für den öffentlichen Verkehr.

Aber auch der deutsche Automobilbauer Mercedes arbeitet bereits intensiv mit Hydro Quebec zusammen.

Die ersten Feststoffakkus wird es jedoch in frühestens drei bis fünf Jahren in Autos geben. „Es steckt noch viel Arbeit in der Entwicklung“, sagt Karim Zaghib, Entwicklungsleiter von Hydro Quebec.

John B. Goodenough wird es freuen, wenn seine Entwicklung die nächste Revolution in der Akku-Industrie auslösen wird. Den Nobelpreis für Chemie hat der Amerikaner letztes Jahr erhalten.

Wolfgang Jannach

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