MOTORWELT

E-Call auch am Motorrad: Die Rettungszeit würde sich im besten Fall halbieren

Seit 2018 schreibt die EU vor, dass jeder neue PKW ein sogenanntes E-Call-System besitzt. Damit wird im Falle eines Unfalls sofort die Rettung verständigt und spart damit wertvolle Zeit. Jetzt wird E-Call auch fürs Motorrad getestet.

Die Zahl der Motorrad-Toten sinkt zum Glück. ABS, Kurven-ABS und Fahrdynamikrgelungen helfen. Trotzdem forschen Techniker an immer neuen Sicherheitsfeatures.

„Niemand kann seriös sagen, ob ein Mensch noch leben würde, wenn zwei Minuten früher ein E-Call abgesetzt worden wäre“, sagt der Leiter der Unfallforschung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Siegfried Brockmann, in einem Interview mit der deutschen Zeitschrift „Die Zeit“. Trotzdem ist sich Brockmann sicher, dass E-Call seinen Nutzen erfüllt.

Der Notrufdienst im Auto funktioniert europaweit einheitlich: Via Mobilfunk erkennt das System über die Airbags einen Unfall und baut eine Telefonverbindung zur einheitlichen Rufnummer 112 der nächstgelegenen Rettungsleitstelle auf. Am Motorrad wird der Fahrer aber meist vom Bike getrennt. Der E-Call, den BMW seit 2016 als erster Hersteller für seine Motorräder als Sonderausstattung anbietet, ist im Sinne der EU-Verordnung kein offizielles E-Call, weil nur das BMW-Callcenter angerufen werden kann. Die Firma digades aus Zittau war ein Jahr früher dran als die Münchner mit ihrem nachrüstbaren Notrufsystem dguard. Es ist auch kein offizielles E-Call.

Bie eine derartige Maßnahme vollständig „durchgegeriffen“ hat, wird es allerdings noch 20 bis 30 Jahre dauern. Bis dann sind alle „alten Motorräder“ ausgetauscht.

Wolfgang Jannach

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