MOTORWELT

In 2030 werden 4 von 5 Tankstellen nicht mehr positiv arbeiten

Norwegen macht es vor. Dort ist die Dichte von Elektrofahrzeugen groß wie nirgendwo sonst und für Tankstellen, die sich auf den Verkauf von Treibstoffen spezialisieren, drohen harte Zeiten.

Tank-Unternehmen aus aller Welt schauen derzeit gespannt auf die Skandinavier und versuchen, ein neues angepasstes Geschäftsmodell zu entwickeln. So hat die Marke Circle K bereits Tankstellen von klassischen, flüssigen Treibstoffen auf E-Ladestationen umgerüstet.

Das online-Portal ecomento.de zitiert eine Studie der Boston Consulting Group, die sich mit der Zukunft von klassischen Tankstellen befasst. Darin kommen die Autoren zum Schluss, dass vier von fünf Tankstellen in Zukunft nicht mehr überleben werden können, wenn sie ihr Geschäftsmodell nicht grundlegend ändern werden.

In einem Marktumfeld, in dem elektrische Fahrzeuge, autonome Fahrzeuge und neue Mobilitätskonzepte schnell wachsen, ist es denkbar, dass in circa 15 Jahren bis zu 80 Prozent des Tankstellen-Netzwerks keinen Profit macht

Aus der Studie der Boston Consulting Group

Aber auch in Großbritannien rechnet man mit einem massiven Einbruch des Geschäfts. Bald – man rechnet mit 2030 – werden auf der Insel 95 Prozent der Neufahrzeuge mit Strom betrieben werden. „Dann macht der Betrieb einer klassischen Tankstellen keinen wirtschaftlichen Sinn mehr“, so die Financial Times.

Was wir in Österreich in den letzten Jahren sehen, wird sich noch verstärken. Tankstellen werden nicht mehr zum klassischen Treibstoff-Dienstleister, sondern Allround-Anbieter rund um die Uhr: Post-Partner, Paket-Depots, Kaufhäuser und Cafes.

In Österreich gibt es derzeit 2.685 Tankstellen, 716 davon haben 24 Stunden geöffnet. Insgesamt beschäftigen Tankstellenunternehmen rund 30.000 Mitarbeiter.

Wolfgang Jannach

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